Kunst geht fremd ... und kommt an
23. Juli bis 2. November 2024
14 Mal ist die Kunst bereits in Unterfranken fremd gegangen – jedes Mal unter einem anderen Motto. In diesem Jahr geht es um den facettenreichen Begriff des Ankommens.
18 Museen schicken ihre Ausstellungsstücke auf die Reise, die hoffentlich nicht nur physisch, sondern auch inhaltlich gut ankommen. Und mehr als das: Sie sollen überraschende Blickwinkel und erfrischende Perspektiven zeigen, indem sie in ungewöhnlichen Kontexten präsentiert werden. Es geht um das Ankommen im Leben, die Geburt, und um das Ankommen in einer bestimmten Gesellschaftsschicht, in einem neuen Land oder einer neuen Heimat. Es dreht sich um die Sehnsucht der Menschen im Land ihrer Träume anzukommen, um das behütete Ankommen von Heiligen und Göttern an einem bestimmten Ort und um Menschen, die wohl nie an ihrem (Lebens-) Ziel ankommen, wenn sie denn überhaupt eines haben. Schließlich geht es um Päckchen oder Briefe, die Tausende von Kilometern überwinden können und vom Leben in der Fremde oder an der Front berichten.
18 Häuser laden Sie herzlich auf eine Entdeckungsreise durch ganz Unterfranken ein. Möglich wird dies durch die langjährige Unterstützung durch den Bezirks Unterfranken. Machen Sie sich auf den Weg in die vielfältige unterfränkische Museumslandschaft und lassen Sie sich die spannenden (Kunst-) Geschichten erzählen!
Weitere Informationen zur Tauschaktion erhalten Sie auf der Website von Kunst geht fremd.
Download der Broschüre
Tauschobjekt in den Museen Schloss Aschach
Friedrich Meinel, um 1900
Pappelholz
H 27 x B 30 x T18,5 cm
Museum Obere Saline Bad Kissingen
1877 gründete Friedrich Meinel, Musikalienhändler aus Kissingen, in Sandberg/ Rhön eine Schnitzschule. Seine unbemalten Pferde, die er in der Kurstadt vertrieb, kamen bei den Einheimischen und wohlhabenden Gästen des Weltbades gut an. Die Spielzeugtiere avancierten zum Verkaufsschlager.
1888 stellte Meinel die Erzeugnisse seiner Holzschnitzschule bei der Weltausstellung in Brüssel aus. Die „hervorragend schönen Holz- und Rohrspielwaren“ wurden mehrfach mit Medaillen bei großen Ausstellungen ausgezeichnet und bis nach Amerika und China verschifft. In den Museen Schloss Aschach stehen die Pferdchen zwischen Exponaten, die einst in die entgegengesetzte Richtung reisten: von China nach Deutschland. Denn Graf Karl von Luxburg erwarb während seiner Zeit als Gesandter in Peking zahlreiche ostasiatische Kunstobjekte, die heute im Graf-Luxburg-Museum zu sehen sind.
Begleitprogramm
Öffentliche Führung in den Museen Schloss Aschach
Am 27. Oktober 2024 wird im Rahmen der öffentlichen Führung "Zu Gast bei der gräflichen Familie von Luxburg" der diesjährige Fremdgänger von "Kunst geht fremd" vorgestellt.
Die Führung beginnt um 15.15 Uhr und dauert eine Stunde. Für die Teilnahme ist der reguläre Museumseintritt zu entrichten.
Auch die befreundeten Museen bieten Veranstaltungen wie Führungen, Lesungen und Aktionen, während der diesjährigen Laufzeit an. Die Termine finden Sie auf der Website von Kunst geht fremd.
Ausstellungsort und Eintrittspreise
Auf das Tauschobjekt in den Museen Schloss Aschach treffen Sie in der Sammlung "Ostasiatische Kunst" des Graf-Luxburg-Museums. Der Besuch des Tauschobjekts ist im regulären Eintrittspreis inbegriffen.
Tauschobjekt aus den Museen Schloss Aschach
Künstler unbekannt
Provinz Shanxi, China
zwischen 1601 und 1644
Ton und Bleiglasur
H 18 x B 11 x T 7 cm
Museen Schloss Aschach
Die Museen Schloss Aschach haben an das Knauf-Museum Iphofen eine Tonfigur des Erdgottes Tudigong (土地公) gesendet.
Tudigong ist eine chinesische Gottheit. Der Erdgott beschützt einen Ort und die dort lebenden Menschen. Dabei kann es sich um unterschiedliche Orte, wie eine Stadt oder ein Haus, handeln. Es ist üblich, dass Menschen, die umziehen, sich vom örtlichen Tudigong verabschieden und den Tudigong ihres neuen Wohnortes verehren. Der Tudigong des neuen Orts ermöglicht ein gutes Ankommen.
Meist wird Tudigong als lächelnder älterer Mann mit weißem Bart dargestellt. Er trägt ein prachtvolles Gewand mit Kopfbedeckung.
Im Knauf-Museum Iphofen steht die Tonfigur zwischen Reliefs mit Szenen des Ankommens. Wann Sie den Erdgott Tudigong im Knauf-Museum Iphofen besichtigen können, finden Sie auf der Website des Hauses.