Museen Schloss Aschach

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Ostasiatika in einem fränkischen Schloss?

Die ostasiatischen Kunstschätze im Graf-Luxburg-Museum auf Schloss Aschach sind für Laien und Fachleute immer wieder eine große Überraschung! Eine privat zusammengetragene Sammlung in dieser Qualität und Fülle vermutet kaum jemand an solch einem Ort. 

Die Sammler: Graf Friedrich und Graf Karl

Die Sammlung ostasiatischer Kunst wurde durch Friedrich Graf von Luxburg (1829-1905) begründet. Für die Ausstattung der Sommerresidenz Schloss Aschach erwarb er neben Möbeln und Gemälden erste Stücke japanischen Porzellans und Exportporzellan, das in China für den europäischen Markt hergestellt wurde.

Maßgeblich erweitert wurde die Sammlung durch seinen Sohn, Karl Graf von Luxburg (1872-1956). Von 1905 bis 1906 sowie von 1909 bis 1912 war er als Zweiter Gesandter in der deutschen Gesandtschaft in Peking tätig.
Begeistert von den Kunstwerken und der chinesischen Kultur, erwarb er vor Ort bei unterschiedlichen Händlern zahlreiche Objekte höchster Qualität. Sein Leben in Ostasien sowie seine Kunstkäufe sind durch den Kolonialismus und Imperialismus geprägt: In China vertrat Graf Karl das Deutsche Kaiserreich, das 1898 mit einem erzwungenen Pachtvertrag von China das "Pachtgebiet Kiautschou" als Kolonie erhielt. Als Teil der Vereinigten Acht Staaten beteiligte sich das Deutsche Kaiserreich 1900/01 am Krieg gegen China. Nach der Niederschlagung der Boxeraufstände erzwangen die Kolonialmächte die "Ungleichen Verträge", die das chinesische Kaiserreich weiter schwächten. Karl Graf von Luxburg erlebte den Untergang des chinesischen Kaiserreichs.
Mit seinen Erwerbungen stattete Graf Karl sein Haus in Peking aus. Ende 1912 ließ er die Objekte nach Indien bringen, seiner nachfolgenden beruflichen Station. In den 1920er Jahren ließ er sie nach Aschach bringen.

Räuchergefäße, Vasen und Buddhafiguren

Für bavarikon wurden 461 Ostasiatika sowie 152 Archivalien und Objekte der gräflichen Familie digitalisiert. In insgesamt acht Teilsammlungen können Sie die Aschacher Sammlung auf bavarikon anschauen und sich von der beeindruckenden Qualität der Sammlung überzeugen. Die Hälfte der digitalisierten Objekte ist im Graf-Luxburg-Museum ausgestellt. Bei einem Besuch der Museen Schloss Aschach können Sie diese somit persönlich in Augenschein nehmen. Der restliche Teil befindet sich im Depot der Museen. 

Zu den wertvollsten Stücken gehören eine rote Schnitzlackdose aus dem frühen 15. Jahrhundert, ein um 1350 entstandenes Gefäß aus Bronze in Form eines Tapirs, eine auf 1585 datierte Budai-Figur von Chen Wencheng und ein Wandbehang aus der. 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die acht Teilsammlungen stellen die Museen Ihnen anhand ausgewählter Objekte in der nachfolgenden Bildergalerie vor. Weitere Fotos und Informationen sowie die weiteren Objekte können Sie auf der bavarikon-Seite abrufen.